Erneuerbare Energie in China? Mythen und Zahlen

China wird in letzter Zeit oft und gerne als Vorbild in Bezug auf die Versorgung mit regenerativer Energie bemüht – schaut man genauer hin bleibt vom Vorbild wenig übrig…

Wie bei der Energie und Klimaschutzdebatte in Deutschland üblich werden hier selektiv Zahlen herausgepickt und in ein Licht gerückt das beim Betrachten des Gesamtbildes schlichtweg falsch ist.

Natürlich werden in China enorme Mengen an PV und WKA zugebaut – um weg von der Kohle zu kommen – nicht nur wegen des Klimaschutzes sondern v.a. weil die Menschen im Smog der Städte fast ersticken (deshalb auch E-Autos). Doch in den letzten Jahren ist v.a. der Verbrauch von Erdöl, Wasserkraft und Erdgas angestiegen. Und selbst die Stromgewinnung aus Wasserkraft liegt über Erzeugung von Strom aus Sonne und Wind zusammen. Erwähnen sollte man vielleicht auch noch, dass aktuell in China 19 (!) Atomkraftwerke im Bau sind – und weitere 24 in Planung

Fazit: Kohle ist nach wie vor MIT ABSTAND Chinas wichtigster Energieträger. Vor allem weil die Menschen im Kohlesog förmlich Ersticken werden alle Alternativen dazu in China ausgebaut. Vor allem um den Dreck aus der Stadtluft zu bringen – Klimaschutz ist da eher als politisch gern gesehener Kollateralschaden einzustufen. Das in Deutschland der Blick nur auf den Ausbau von Wind- und PV-Strom gerichtet ist liegt an unserer verklärten Wahrnehmung. Tatsächlich spielen PV und Wind in der chinesichen Energieversorgung praktisch keine Rolle. Die Reduktion des Kohleverbrauchs wurde ermöglicht durch die verstärkte Nutzung von Öl, Wasserkraft (z.B. Dreischluchten Damm) und Gas – und Atomenergie wird derzeit massiv ausgebaut.