Leseempfehlung: Kritischer Kommentar zur Antwort des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz auf die Kleine Anfrage 2357des Abgeordneten Andreas Hartenfels (Bündnis 90/Die Grü- nen) „Gefährdung der Rotmilanbestände in RheinlandPfalz“
Bei „Artenschutz und Windkraft“ wird immer wieder der Rotmilan thematisiert. Der Rotmilan ist innerhalb des europäischen Naturschutzes eine der deutschen „Verantwortungsarten“: Während der Rotmilan im europäischen Ausland ausgestorben oder gefährdet ist, kommt er in Deutschland noch relativ häufig vor. Die in den letzten Jahren zunehmende Bedrohung des Rotmilans durch Windkraftanlagen ist deshalb zu einem hochpolitischen Thema geworden – mit einer interessanten Rollenverteilung:
Während die GRÜNEN Ministerien in Rheinland Pfalz (und auch in BA-WÜ) die Gefährdung des Rotmilans durch Windkraft als vernachlässigbar darstellen sogar so weit gehen davon zu sprechen, dass „Bewiesen ist, dass der Rotmilan nicht durch Windkraftanlagen gefährdet ist“ , weisst die POLLICHIA – der älteste Naturschutzverein in Rheinland-Pfalz – darauf hin, dass die einzigen brauchbaren wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema aus Brandeburg stammen – und zu dem alarmierenden Ergebnis kommen, dass für den Rotmilan bei dem in Rheinland-Pfalz angestrebten und in Brandenburg bereits erreichten Windanlagenbestand die Schwelle der Bestandsgefährdung bereits erreicht oder gar überschritten ist!
Der eigentliche Skandal besteht darin, dass die Gefährdung des Rotmilans durch Windkraft weder in Rheinland-Pfalz, noch in Hessen noch in Baden-Württemberg gar nicht erst untersucht wird: Dafür wäre ein systematisches Schlagopfermonitoring notwendig – denn die an Windrändern verendenden Vögel (und Fledermäuse) werden innerhalb kürzester Zeit von Füchsen und anderen Tieren gefressen.
Für einen tieferen Einstieg sei der „Kritische Kommentar“ von Herrn Weitz empfohlen – 2014 erschienen im POLLICHIA Kurier: Pollichia_kurier_2014_4_30_33_weitz