Archiv für den Monat: Oktober 2018

Transparenz zu WKA in Eberbach? Offenbar schon LIDAR Messungen im Wald

Seit einigen Tagen werden auf dem Hebert offensichtlich LIDAR-Windmessungen durchgeführt (siehe Foto unten). Wiederholt legte Bürgermeister Reichert beim in Eberbach umstrittenen Thema Windkraft großen Wert auf Transparenz. Warum wurden dann die Eberbacher Bürger letzte Woche bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung nicht über dieses wichtige Detail beim sensiblen Thema Windkraft informiert? Zumal Gemeinderat Michael Schulz bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 25.10.18 sogar extra noch nachgefragt hat, wie der Stand der Dinge in Sachen Windkraft auf dem Hebert sei…(siehe RNZ 29.10.18). Die Antwort von Bauamtsleiter Steffen Koch sinngemäß: Keine Neuigkeiten. Ist das die vielgepriesene Transparenz in Eberbach? Weiterlesen

Beerfelden: Muss Heidelberger Landwirt sein Haus wegen WKA abreisen?

Den geplanten Windkraftanlagen im gräflichen Privatwald bei Etzean, Katzenwinkel (Beerfelden/Oberzent) scheint ein Haus im Wege zu stehen – und droht nun abgerissen werden. Der Besitzer aus Heidelberg  und hat das  große Grundstück in Beerfelden mit einer alten Streuobstwiese (deren besondere Bedeutung als Biotop der NABU gutachterlich bestätigt hat), Schafen, Ziegen – und einem Gebäude  –  vor ca. 20 Jahren gekauft. Jahrelang hat sich niemand für dieses Grundstück interessiert, Sanierungen etc. liefen immer einvernehmlich mit der Stadt Beerfelden und plötzlich muss er das Gebäude abreißen lassen….. Warum? Weiterlesen

Große Beteiligung am 1. Odenwälder Lichtermeer!! Bilder und Berichte…

Noch immer droht der UNESCO Park Odenwald durch rund 400 Windindustrieanlagen zerstört zu werden. Allein die für die Anlagen zu rodende Waldfläche wäre fast doppelt so groß wie der gerade gerettete Hambacher Forst – nur leider gibt es zum Odenwald überregional fast keine Berichterstattung.  Mit dem 1. Odenwälder Lichtermeer sind gestern erstmals die Menschen im Odenwald und in ganz Deutschland zeitgleich auf die Straße gegangen um gegen die Naturzerstörung und rücksichtslosen industriellen Windkraftausbau zu protestieren. Aus dem Odenwald haben uns bisher Berichte über Lichtermeer Mahnwachen aus Wald-Michelbach (u.a. mit Landrat a.D. Matthias Wilkes), Beerfelden/Oberzent (u.a. mit Landrat a.D. Horst Schnur), Michelstadt, Ober-Abtsteinach, Groß-Umstadt, Höchst im Odenwald und Heidelberg erreicht (siehe Fotos unten). Doch nicht nur dort wurden Kerzen entzündet! Der Funke sprang auch auf viele andere Orte in Deutschland über: Auch in Kleve (Niederrhein), Bergisch-Gladbach bei Köln,  Hellenthal (Eifel), LüneburgAltendiez, Quirbach, Rieseby, Forchheim und Hof (Bayern)  wurden Mahnwachen abgehalten. Vielen Dank dafür!!! Hier die ersten Impressionen…

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Kurze Chronologie zur Zerstörung des Natur- und Landschaftsschutzes im Odenwald

Obwohl der Odenwald seit 2015 als UNESCO Park Weltkulturerberang [1] erhalten hat sind Natur- und Landschaft dort heute schlechter geschützt als jemals zuvor. Die Gründe dafür sind auf 4 Ebenen zu finden:

  1. Systematische Abschaffung des Natur- und Landschaftsschutzes im Odenwald durch Gesetzesänderungen, Erlasse und Verordnungsänderungen in den letzten Jahren
  2. Eine haarsträubende, rechtlich höchst umstrittene Genehmigungspraxis des Regierungspräsidiums Darmstadt im Odenwald
  3. Eine „Blindheit“ der Naturschutzverbände bei Naturzerstörungen durch regenerative Energieerzeugung. Ursache dafür ist nicht zuletzt eine enge personelle Verflechtung bei Interessen aus Naturschutz, Politik und Windkraftlobby
  4. Generelle Mängel und Schwächen des Naturschutzes, die von der Windkraftlobby im Odenwald konsequent für die eigenen Interessen genutzt wird

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Bericht über die Demo auf dem Kahlberg

Hier der Bericht der BI Kahlberg zur Demonstration anlässlich der Einweihung der ENBW WIndindustrieanlagen im Wald auf dem Kahlberg

Die Demonstration während der Einweihungsfeier der Windräder auf dem Kahlberg in Grasellenbach stand unter dem Motto “End of Landschaft“ und war aus Sicht der Veranstalter ein Erfolg. Die Bürgerinitiative-Kahlberg konnte ca. 80 Teilnehmer begrüßen.
Die durchweg friedliche Veranstaltung fand am Rande des Betriebsgeländes statt.

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Premiere „End of Landschaft“ in Beerfelden – Standing Ovations für den Regisseur

Hier ein Bericht des ehemaligen Landrates des Odenwaldkreises und Mitglied der Bürgerinitiative Gegenwind Beerfelden-Rothenberg Horst Schnur (SPD) zur Premiere von „End of Landschaft“ in Beerfelden.

Beeindruckende Filmvorführung über Landschaftszerstörung im Odenwald

Der Kinofilm „End of Landschaft – wie Deutschland sein Gesicht verliert“ brachte so viele Zuschauer nach den Vorführungen in Erbach nun auch in die Alte Turnhalle Beerfelden, dass sie restlos ausgebucht war und kein Stuhl frei blieb. Der sehr eindrucksvolle fast zweistündige Film berührte die Menschen so stark, dass sie auch mit Zwischenapplaus nicht sparten und dem Produzenten Jörg Rehmann am Schluss lange stehend applaudierten. Eingangs hatte der Veranstalter Peter Geisinger von der Initiative „Vernunftkraft“ gemeinsam mit dem Produzenten Erläuterungen zum Film gegeben, wobei die aktuellen Genehmigungen von Windindustrieanlagen auch beschrieben wurden.

Vernunftkraft geht davon aus, dass nach der Landtagswahl die bereits auf den Schreibtischen der Genehmigungsbehörde in Darmstadt liegenden Bauanträge zügig unterschrieben werden.
Am Schluss der Veranstaltung ergriff Bürgermeister Christian Kehrer das Wort und erklärte unter anhaltendem Applaus der Besucher, dass er mit dem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung gegen den Bau von Windindustrieanlagen in der Oberzent eingetreten ist und weiterhin eintreten werde. Die Stadt Oberzent wird keine Durchfahrerlaubnis für die Transporte zu den geplanten Standorten der Rotoren erteilen und kein Einvernehmen zu Zuwegungen aller städtischen Flächen erteilen. Die Stadt sei sogar bereit, den angedrohten Klageweg in Kauf zu nehmen.
Die Bürgerinitiative Gegenwind-Beerfelden-Rothenberg war sowohl von der Erklärung des Bürgermeisters als auch von der Stimmung im Saal beeindruckt, aus der zu erkennen war, dass die Bevölkerung darüber enttäuscht ist, dass die politischen Verantwortungsträger auf allen Ebenen des Staates bis auf wenige Ausnahmen keine Rücksicht nehmen auf die Bedenken der Bevölkerung. Eine derartige Staatsverdrossenheit war aus vielen Äußerungen zu entnehmen und ist so in Deutschland bisher nicht erlebt worden. Die im Film dokumentierten Aussagen der jetzigen hessischen Landesspitze, dass keine Windräder gegen den Willen der Bevölkerung gebaut werden, wurde mit höhnischem Gelächter im Saal kommentiert.
Die Besucher stimmten in den Gesprächen im Saal den kritischen Bürgerinitiativen „Gegenwind“ zu, dass die Zerstörung der Landschaft im Odenwald durch Windindustrie im ländlichen Raum keinen wirtschaftlichen Nutzen bringe und keine Arbeitsplätze schaffe, was gerade zur Zukunftsentwicklung der neuen Stadt Oberzent von dringender Notwendigkeit sei. Stattdessen werden die Wälder im Odenwald zu Spekulationsobjekten auf Subventionsbasis, die die Erträge aus den Taschen der kleinen Leute des Mittelstandes ziehe und in die Töpfe der großen Kapitalunternehmen transferiere, ohne einen Nutzen für das Gemeinwohl sowie die lokale Ökonomie zu hinterlassen. Der politisch gesteuerte Prozess ohne Bürgerbeteiligung und mit der Entmündigung der Kommunalpolitik entspreche nicht den Prinzipien der Demokratie, sondern den Strukturen des Kolonialismus.
Bereits jetzt werde, so stellen die Bürgerinitiativen fest, gegen das in der bevorstehenden Volksabstimmung vorgesehenen Staatsziels in Art. 26 b verstoßen, wo es heißt: „Die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen stehen unter dem Schutz des Staates und der Gemeinden.“ Nach diesem Staatsziel sei der Staat und die Gemeinden im Rahmen ihrer Zuständigkeit und Leistungsfähigkeit verpflichtet, „zur fortlaufenden Beachtung ihr Handeln nach ihnen auszurichten.“ Staatsziele zu formulieren und in der Verfassung des Landes Hessen festzuschreiben und sich andererseits nicht danach zu richten, sei politisch verwerflich, stellen die Akteure der Bürgerinitiative fest.

Für Donnerstag, 25. Oktober, werden die Bürger von den Bürgerinitiativen aufgerufen, gegen die Industriealisierung des Waldes zu demonstrieren, indem sie ab 19:00Uhr an ihrem jeweiligen Rathaus ein Licht entzünden wollen.

Horst Schnur

Film „End of Landschaft“ Mittwoch in Beerfelden!

Nicht vergessen:
Mittwoch, 17.10.2019 – 19:00 Uhr – Filmvorführung „End of Landschaft“ in der Alten Turnhalle in Beerfelden
Bitte kommt alle und bringt Nachbarn, Freunde, Gleichgesinnte und auch Windkraftbefürworter mit!

In Erbach rannten die Leute das Kino förmlich ein: Der Film musste gleichzeitig in 3 Sälen gezeigt werden…:

In 

Weinheims Windkraftpläne gescheitert: Landratsamt erlaubt Stadt keine Windkonzentrationszone im Landschaftsschutzgebiet

Das jahrelange Ringen um eine Windkonzentrationszone (WKZ) im Weinheimer Wald hat – zumindest Vorläufig – ein glückliches Ende gefunden: Um eine WKZ auf dem „Goldkopf“ ausweisen zu können (Foto) hatte die Stadt Weinheim beantragt das dortige Landschaftsschutzgebiet (LSG) zu „zonieren“ – also faktisch die Natur- und Landschaftsschutzregelungen des LSG dort abzuschaffen.  Aber: Was inoffiziell bereits seit Jahren bekannt war ist nun offiziell: Das Landratsamt bemängelte bei dem geplanten Eingriff die Verhältnismäßigkeit. Der an diesem Standort im Wald angerichtete Schaden an Natur und Landschaft steht in keinem Verhältnis zu dem anführten Nutzen durch Klimaschutz – eine Genehmigung zur Zonierung verweigert die Untere Naturschutzbehörde (Landratsamt Rhein-Neckar) deshalb. Damit sind die Windkraftpläne der Stadt Weinheim gescheitert – ohne „Zonierung“ des LSG ist Windkraft dort nicht möglich. Der diese Woche – einen Tag vor dem 5. Weinheimer Windkraftforum – verkündeten Entscheidung des Landratsamtes ging ein jahrelanger „Windkraftkrimi“ zwischen Umweltministerium, Landratsamt, Regierungspräsidium und der Stadt Weinheim voraus. Der Vorgang hat durchaus Bedeutung für die geplanten Windkronzentrationszonen im Nachbarschaftsverband Mannheim-Heidelberg. Hier ein ausführlicher Blick auf den Vorgang:

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Blick aus dem Odenwald: Allgemeine Entwicklungen bei Energiewende und Windkraft

  • Bundesrechnungshof wirft Regierung Versagen bei Energiewende vor. „Viel hilft nicht unbedingt viel“: Der Bundesrechnungshof wirft der Politik ein katastrophales Management und Versagen beim Klimaschutz vor. Eine Steuerung des Generationenprojekts findet praktisch nicht statt. Der Ressourcenverbrauch sei „beispiellos“. von Daniel Wetzel