Neues von der Energiewende und aus dem Odenwald:
- McKinsey hat den Energiewende Index für das I. Halbjahr 2015 veröffentlicht und bestätigt den Trend der letzen Jahre: Die Energiewende versagt bei ihrem wichtigsten Ziel – dem Klimaschutz . Deutschland kann seine internationalen Klimaschutzverpflichtungen trotz der jüngsten Nachbesserungen nicht halten und ist inzwischen im Klimaschutz-Index von seiner einstigen Vorreiterposition auf Platz 22 abgestiegen (siehe „Energiewende ohne Klimaschutz“).
- Interessantes auch aus der Vogelwelt: Wir haben es ja schon immer gewusst: Baden-Württembergische Rotmilane kommen besser mit Windkraftanlagen klar als ihre Artgenossen in anderen Bundesländern. Denn während Rotmilanen in den Nachbarländern beim Horstbau ein Mindestabstand von 1500 m zum nächsten Windrad empfohlen wird, braucht man sich bei den Baden-Württembergern nicht so viel Sorgen machen. Bei denen reichen 1000 m – meint zumindest das GRÜNE Umweltministerium von Franz Untersteller. Hoffentlich wissen das auch die Rotmilane („Mir könnet alles…“).
- Windkonzentrationszonen in Heidelberg und Umgebung: Bisher weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat bereits am 1.10.2015 die Öffentlichkeitsbeteiligung des Nachbarschaftsverbandes Mannheim-Heidelberg zur Frage der Ausweisung sogenannter „Windkonzentrationszonen“ begonnen. Die Planer des Nachbarschaftsverbandes stellen auf Ihrer Seite Standorte für 70-80 Windkraftanlagen (!) vor. Bemerkenswert ist, dass die aufgrund ihrer Windhöffigkeit favorisierten Windkonzentrationszonen ALLE auf den bewaldeten Bergrücken der Bergstrasse – und damit mitten im Landschaftsschutzgebiet liegen….Also in einer Landschaft „von herausragender Vielfalt, Eigenart und Schönheit“ – wie es auf Amtsdeutsch heisst. Das Gegenstück zu unserer Bergstrasse – also der Übergang von Rheinebene zum Pfälzerwald (Pfälzer Weinstrasse) wurde trotz der ansonsten in Sachen Windkraftausbau nicht gerade zimperlichen Landesregierung zur Tabuzonen für Windenergie erklärt. Doch für Baden-Württemberg hat das Umweltminsiterium die Marschrichtung „Es darf für Windkraft keine Tabuzonen geben“ ausgegeben. Und so planen die Planer eifrig an den Windkonzentrationszonen im Landschaftschutzgebiet. Was Windkraftanlagen oberhalb von Hirschberg, Schriesheim, Dossenheim, Handschuhsheim, Boxberg/Emmertsgrund oder Leimen bedeuten würde, ist aus den Fotomontagen des Nachbarschaftsverbandes ersichtlich. Wir empfehlen dringend diese Fotomontagen genau anzuschauen… wie z.B.
Bis zum 16.11.2015 können die Bürgerinnen und Bürger des Nachbarschaftsverbandes (Heidelberg, Mannheim, Leimen, Schriesheim, Dossenheim, Hirschberg, Heddesheim,….) Ihre Meinung zu den Standorten Mitteilen und begründen ( E-Mail an: nachbarschaftsverband@mannheim.de ). Die „Bürgerinformationsveranstaltungen“ in Leimen und Schriesheim sind bereits vorbei. In Mannheim findet sie am 14.10. und in Heidelberg am 15.10. statt.
An all diejenigen, welche die Vorstellung von dutzenden Windkraftanlagen im Wald für problematisch halten sei tröstend darauf hingewiesen, dass wir im Klimaschutz damit einen großen Schritt weiterkommen: Der Anteil der Windenergie an der Deutschen Endenergieproduktion wird von rund 2 % auf ein bisschen mehr als rund 2% steigen. Das ist doch schon mal was.
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