Die detaillierte Erfassung der Schwarzsstorch und Rotmilanhorste durch MUNA im Odenwald haben offenbar dazu geführt dass das RP Darmstadt verschiedene Windkraftvorrangflächen aus seinem Planentwurf für die Regionalversammlung herausnehmen musste. Weitere Informationen hier bei der FAZ und hier.
Dies verdeutlicht eindrücklich welche Mängel die bisherigen Planungen im Naturpark bezüglich der Belange des Artenschutzes hatten und haben. Denn der Vorgang zeigt:
- Dass bisher die geplanten Windkraftvorrangflächen nicht auf die Vorkommen von Brutplätzen geschüzter Arten hin untersucht wurden. Es bedurfte des Engagements der Bürgerschaft bzw. der Initiative von MUNA e.V. um überhaupt einmal für den Odenwald die bestehenden Horste von Rotmilan und Schwarzsstorch zu Kartieren.
- Dass die kumulativen Auswirkungen der geplanten Windkraftanlagen auf die Bestände der geschützten bisher Arten nicht einmal ansatzweise im Regionalplan berücksichtigt sind. Denn weder waren die Horste bekannt – noch wurden die Auswirkungen die Quer auf den Höhenrücken stehende Windparks auf die Nahrungshabitate der Vögel in den Tälern haben betrachtet. Ein offensichtlicher Mange der Planung – der um so eklatanter ist da sich Hessen sich durch seine Verfassungsänderung der Nachhaltigkeit verpflichtet hat. Und die bezieht sich eben explizit auch auf den Erhalt von vom Aussterben bedrohte Arten.
- Dass der Regionalplan Südhessen auch bezüglich anderer streng geschützter Arten – v.a. Fledermäusen – noch eklatante artenschutzrechtliche Lücken hat. U.a. die aktuellen Untersuchungen von ARNOLD haben gezeigt dass der Odenwald ein Paradies für geschützte Fledermausarten ist.
- Dass der seit 1960 bestehende Naturpark Odenwald als Hot Spot und Quellgebiet für Rotmilane und Schwarzstörche ein unersetzlicher Lebensraum ist – der FLÄCHIG erhalten werden muss. Artenschutz ohne Flächenschutz und Erhalt der Lebensräume durch rund um die Horste umzirkelte Schutzabstände ist eine Illusion von WIndkrafttechnokraten. MUNA hat z.B. eindrücklich dokumetierte dass Schwarzstörche im Odenwald viel häufiger als bisher angenommen ihre Horste wechseln – und damit die im Regionalplan vorgesehenen Schutzzonen um die aktuellen Horste bereits im kommenden Jahr verlassen können um ein paar km weiter zu brüten.