Was haben der Dieselskandal und die Energiewende gemeinsam? Das systematische Fälschen von Emissionswerten. Auch bei Erneuerbaren Energien weichen die theoretischen/offiziellen Treibhausgasemissionen massiv von den tatsächlich freigesetetzten Emissionen ab.
Der Geoökologe Prof. Dr. Otmar Seuffert, ehemaliger Hochschullehrer und Leiter des Geographischen Instituts an der Technischen Universität Darmstadt setzt sich in seinem in populärwissenschaftlichem Stil verfassten Buch „Energiewende -Wahn & Wirklichkeit“ ausführlich mit der Thematik auseinander.
Kurzbeschreibung des Buchinhalts vom Herausgeber:
Energiewende – Wahn & Wirklichkeit: Eine umfassende wissenschaftliche Untersuchung zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in den Jahren 2010-2018; einmal aus offizieller Sicht, sowie – im Vergleich dazu – auf Basis eigener, mehr als vierjähriger, wissenschaftlicher Recherchen.
Das Ergebnis: offiziell (UBA, BMWi) hat unser Land mit erneuerbaren Energien von 2010 bis 2018 im Durchschnitt 27,7 % Anteil an der Bruttostromerzeugung unseres Landes erreicht, mit einem Höchstwert von 37,8 % im Jahr 2018. Unsere sorgfältigen Nachprüfungen haben freilich ergeben, dass wir in Wahrheit weder diesen Durchschnitt von von 27,7% noch die angeblichen 37,8% für 2018 erreicht haben, sondern nur einen Durchschnitt von 15,7 % und im besten Jahr 2018 lediglich einen Anteil von 23,4; d.h. im Durchschnitt nur etwas mehr als die Hälfte der offiziellen Prozente, und für 2018 im Maximum 61,9 % der amtlich verkündeten Anteile.
Verantwortlich dafür sind zuallererst Fehleinstufungen von Energiespecies als Erneuerbare, die nach weltweiten wissenschaftlichen Erkenntnissen keinesfalls die Voraussetzungen als Erneuerbare erfüllen. Denn davon finden sich in der Liste angeblich erneuerbarer Energien der EU gleich mehrere, mit denen definitiv keinerlei CO2 eingespart, sondern im Gegenteil solches reichlich emittiert wird, teils sogar in größeren Mengen als diejenigen, die bei der Verbrennung von Kohle zur Stromerzeugung in die Atmosphäre gejagt werden. Die absolute Uneignung als Erneuerbare gilt grundsätzlich für alle angeblich erneuerbaren Energien aus sog. fester Biomasse (= gerodetes Waldholz); aber auch Energie und sonstige Produkte aus flüssiger Biomasse (Palmöl, Sojaöl, Rapsöl), sowie die Erzeugung von Biogas/Methan aus sog. nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo) kann keineswegs als erneuerbare Energie eingestuft werden, weil in allen Fällen durch zuviel Stickstoffdünger und Emissionen aus den vielfach mit 50% beteiligten Tierabfällen (Gülle, Mist) so viel CO2-Äq-Emissionen (vor allem Methan und Lachgas!) emittiert werden, dass die Biogas/Methan als Endprodukte dies nicht ausgleichen können; und also nicht zu den Erneuerbaren gezählt werden dürfen.
Dass alle drei bisher als sehr leistungsfähig angesehenen Energierohstoffe keinesfalls als Erneuerbare qualifiziert sind, ist für flüssige Biomasse schon seit 2008, sowie seit 2013 für Energie aus fester Biomasse wissenschaftlich absolut eindeutig erwiesen und bis heute weltweit anerkannter, unwiderlegter wissenschaftlicher Standard. Im Fall der festen Biomasse wurde dies sogar in einer wissenschaftlichen Studie bewiesen, die von der EU-Kommission selbst in Auftrag gegeben und von ihr auch publiziert wurde.
Dass der seit 2014 agierende Klimakommissar der EU, Miguel Arias Cañete, wieder eigenes besseres Wissen beide Energiesparten dennoch ganz bewusst als Erneuerbare fehleingestuft hat, ist ein einmaliger, unglaublicher Vorgang; der freilich verständlich wird, wenn man sich über die „spezifische Qualifikation“ und die Eigeninteressen dieses Hauptverantwortlichen und seiner Familie für die erneuerbaren Energien in der EU im Internet informiert! 600.000 Einsprüche gegen seine Berufung auf diesen Posten zeigen, was Fachleute von seiner Berufung hielten.
Doch nicht nur Cañete spielt eine mehr als zwielichtige Rolle im Feld der Erneuerbaren; auch andere, insbesondere unsere Stromriesen, stehen ihm darin nicht nach. Denn diese verdienen jedes Jahr Milliarden an Euro, indem sie bei uns produzierte überschüssige erneuerbare Energien – und die fallen nicht rein zufällig an! – mit umfangreichen Stromexporten ins Ausland verhökern. Dabei scheuen sie sich nicht, uns die massiven CO2-Emissionen ans Bein zu heften, die bei der Produktion dieses Exportstroms, der zu mehr als zwei Dritteln aus Fossilstrom besteht, bei uns anfallen. Denn alle CO2-Äq-Emissionen der exportierten Fossilstromanteile entstehen bei uns und sie bleiben auch bei uns; und dies waren allein von 2003 bis 2018 über 208 Mio. Tonnen an CO2-Äq; und dazu kommen noch 67,3 Mio. Tonnen an bei uns eingespartem CO2, das jedoch mit dem Exportstrom im Ausland verschoben und dort bilanziert wurde. Dass unser Energieminister diese Stromexporte als wirtschaftliche Highlights in Maybrit Illners Polittalk vom 13.12.2018 in höchsten Tönen gelobt hat, das zeigt uns, dass ihm jeglicher Sachverstand auf dem Umweltsektor fehlt; kein Wunder, dass er bislang jeden Versuch zu mehr Umwelt- und Klimaschutz nicht nur gebremst, sondern aktiv verhindert hat. Dies gilt freilich genauso, ja fast mehr noch für unseren Verkehrtminister, für den z.B. ein Tempolimit auf Autobahnen „gegen jeden Menschenverstand ist“. Kein Wunder, wenn er sich dabei auf seinen eigenen, höchst bescheidenen solchen auf dem Sektor des globalen Klimaschutzes bezogen hat. Denn wichtig war und ist ihm nur eines: die Bewahrung und Mehrung seines eigenen, exzellenten Betriebsklimas mit den Bossen der CO2-Betrüger unter den deutschen Autoherstellern.
Dass Windenergieanlagen im Wald maximal 50% des CO2 einsparen, das Windstromgutachter diesen prognostizieren, ist ganz klar Folge der für solche Wald-Windenergieanlagen erforderlichen Baumrodungen; weil die gerodeten Bäume und damit deren Biomassezuwächse in den betroffenen Wäldern so lange fehlen, wie die gerodeten Bäume bei ihrer Entnahme an Alter erreicht hatten und dies liegt bei allen von uns untersuchten Wäldern in etwa bei 80 Jahren, dem aktuellen Durchschnittsalter unserer deutschen Wälder. Zwangsweise Folge ist, dass Windenergie-gewinnung sowohl aus ökologischen wie auch aus ökonomischen Gründen (doppelte bis mehrfache Kosten bei maximal halben oder noch geringeren, ja – bei den Windenergieanlagen der Baujahre von 2010 bis 2014 – oft gänzlich fehlenden Erträgen!) keinen Gewinn, sondern ein Verbrechen an unseren Wäldern darstellt, das schnellstmöglich unterbunden werden muss; denn WEA, die in ihrer kompletten 20-jährigen Regelbetriebszeit als Verursacher der Rodungen und damit der CO2-Verluste im Wald mindestens die Hälfte des von ihnen erzeugten Windstroms bzw. des damit eingesparten CO2 in diesen Wäldern ausgleichen müssen, taugen wahrlich nicht dazu, unsere Quoten an erneuerbaren Energien nach vorne zu bringen; denn letztlich ersetzen diese WEA mit ihren CO2-Einsparquoten nur diejenigen CO2-Naturspeicher, die sie zuvor im Wald vernichtet bzw. verhindert haben, und dies noch dazu mit höchstem technischen Aufwand und extrem überhöhten Kosten von wenigstens 20 Ct/kWh und im Extrem sogar von ≥ 30 Ct/kWh, die wiederum vor allem die kleinen Bürger bezahlen müssen. Es ist wahrlich an der Zeit, dass diese endlich einmal erfahren, warum ausgerechnet sie die Zeche für das totale Versagen unseres Landes auf dem Sektor der erneuerbaren Energien berappen sollen, während die Bosse der Großindustrie durch ihre maßlose Begünstigung bei den Stromkosten, gleichzeitig Milliarden an Mehrverdienst eingesackt haben!
Energiewende – Wahn & Wirklichkeit
Autor: Otmar Seuffert; Bensheim; Buchformat DIN A 4 (wegen der Maße von Figuren & Tabellen notwendig!); 182 Seiten, 80 meist vielfarbige Grafiken und Tabellen.Zu beziehen beim Geoöko-Verlag, Mainstrasse 50, in 64625 Bensheim. Buch 39,95 €uro+3,00 Porto/Versand