Hinweis: Kundgebung in Frankfurt am 10.10.2015:

Kundgebung in Frankfurt: „Energiewende? Ja, aber nicht so!“

am Samstag, 10. Oktober 2015, 

14:00 – 17:30 Uhr
am Platz vor der
Paulskirche in Frankfurt

Vernunftkraft / Landesverband Hessen e.V. ruft mit Unterstützung zahlreicher Bürgerinititaiven aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zu einer Kundgebung für eine vernünftige Energiewende und gegen einen Maßlosen Ausbau der Windenergie auf.

Auszug aus den Forderungen der Veranstalter:

  • Neuausrichtung der Energiewende unter strikter Beachtung der Kriterien Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Naturverträglichkeit.Die Energiewende darf nicht länger allein auf die erneuerbaren Energien beschränkt werden: Die Reduzierung des Energieverbrauchs insbesondere auch in den Bereichen Verkehr und Wärme muss nach-
    haltig gefördert werden.
  • Klärung sämtlicher offenen Fragen im Zusammenhang mit dem Übermaß an Windkraft-
    anlagen, insbesondere:
    • gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen (u.a. Infraschall) müssen grundlegend wissenschaftlich erforscht werden, bis dahin:
    • einheitliche Mindestabstände in Deutschland: die 10 H Regel (d.h. bei einer 200 Meter hohen Anlage sind 2.000 Meter Abstand zur Wohnbebauung einzuhalten).
    • Keine Windkraftanlagen in Wäldern, Naturparks und Naherholungsgebieten (wie z.B. Taunus, Odenwald und Spessart).
    • Strikte Beachtung der naturschutzrechtlichen Anforderungen.

Das Flugblatt der Kundgebung kann hier heruntergeladen werden:

Vernunftkraft Kundgebung Flyer

BUND vor der Zerreissprobe? ARD Beitrag befasst sich mit Verflechtungen zwischen BUND und Windkraftlobby

Es ist die ureigenste Aufgabe von Naturschutzverbänden wie dem BUND oder dem NABU bei Verstößen gegen den Artenschutz dessen Einhaltung einzuklagen. Bei Planung, Bau und Unterhalt von Windkraftanlagen mehren sich aber die Fälle, in denen dies nicht geschieht.  In Rheinland-Pfalz ist der BUND Vorsitzende Harry Neumann nach eigenem Bekunden deshalb nach Streitigkeiten mit Windkraftlobyisten im eigenen BUND Landesverband zurückgetreten.

Ein ARD Beitrag der Reihe „PlusMinus“ berichtet über die Problematik: „BUND vor der Zerreissprobe?“ Sehenswert!

Windpark in Mossautal (Odenwald) ohne Beteiligung der Gemeinde: „Unkalkulierbares finanzielles Risiko“.

Je schlechter eine Windkraftanlage läuft, desto höher die Förderung für den produzierten Strom. Erst dieser Aspekt des EEG macht einen Betrieb von Windkraftanlagen im windschwachen Odenwald überhaupt möglich. Doch selbst dann ist ein wirtschaftlicher Betrieb im Odenwald nicht sicher – wie nicht nur am PleiteWindpark Hainhaus  (Artikel: „Hainhaus schreibt weiter Verluste“, und „…Windräder bringen auch 2014 weniger Ertrag“  und „Wird das OLT-OREG-Windrad verkauft?“) sondern inzwischen auch am Windpark Geisberg in Mossautal publik wird:

Lesenswerter Zeitungsartikel im Echo vom 25.3.2015 zu den Vorgängen in Mossautal:

Windräder: Mossautal will sich nicht beteiligen. Gemeinde Mossautal verzichtet auf Wahrnehmung seiner Option zum Einkauf in die Geisberg GmbH.  .….Eine Beteiligung „stelle sich inzwischen als „unkalkulierbares Risiko“ dar.“

Fachbeitrag zur Gefährdung des Rotmilans durch Windkraftanlagen

Leseempfehlung: Kritischer Kommentar zur Antwort des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz auf die Kleine Anfrage 2357des Abgeordneten Andreas Hartenfels (Bündnis 90/Die Grü- nen) „Gefährdung der Rotmilanbestände in RheinlandPfalz“

Bei „Artenschutz und Windkraft“ wird immer wieder der Rotmilan thematisiert. Der Rotmilan ist innerhalb des europäischen Naturschutzes eine der deutschen „Verantwortungsarten“: Während der Rotmilan im europäischen Ausland ausgestorben oder gefährdet ist, kommt er in Deutschland noch relativ häufig vor. Die in den letzten Jahren zunehmende Bedrohung des Rotmilans durch Windkraftanlagen ist deshalb zu einem hochpolitischen Thema geworden – mit einer interessanten Rollenverteilung:

Während die GRÜNEN Ministerien in Rheinland Pfalz (und auch in BA-WÜ) die Gefährdung  des Rotmilans durch Windkraft als vernachlässigbar darstellen sogar so weit gehen davon zu sprechen, dass „Bewiesen ist, dass der Rotmilan nicht durch Windkraftanlagen gefährdet ist“ , weisst die POLLICHIA – der älteste Naturschutzverein in Rheinland-Pfalz – darauf hin, dass die einzigen brauchbaren wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema aus Brandeburg stammen – und zu dem alarmierenden Ergebnis kommen, dass für den Rotmilan bei dem in Rheinland-Pfalz angestrebten und in Brandenburg bereits erreichten Windanlagenbestand die Schwelle der Bestandsgefährdung bereits erreicht oder gar überschritten ist!

Der eigentliche Skandal besteht darin, dass die Gefährdung des Rotmilans durch Windkraft weder in Rheinland-Pfalz, noch in Hessen noch in Baden-Württemberg gar nicht erst untersucht wird: Dafür wäre ein systematisches Schlagopfermonitoring notwendig – denn die an Windrändern verendenden Vögel (und Fledermäuse) werden innerhalb kürzester Zeit von Füchsen und anderen Tieren gefressen.

Für einen tieferen Einstieg sei der „Kritische Kommentar“ von Herrn Weitz empfohlen –  2014 erschienen im POLLICHIA Kurier:   Pollichia_kurier_2014_4_30_33_weitz

 

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Infoabend „Vom Naturpark zum Windpark“

Die BI „Rettet den Odenwald“ lädt am Mittwoch 25.2.2015 um 20:00 Uhr zu einem Informationsabend im DAI zum aktuellen Stand des Ausbaus der Windkraft im Naturpark Odenwald ein.

Seit nun rund einem Jahr versucht die Bürgerinitiative „Rettet den Odenwald“  auf die Problematik „Naturpark wird Windpark“ hinzuweisen. Inzwischen laufen in den odenwälder Naturparks Bauanträge für mehr als 20 Windkraftanlagen und rund ein Dutzend wurde bereits errichtet. Des weiteren befinden sich 60 Waldflächen in unterschiedlich weit voran geschrittenen Planungsstadien. Im Nachbarschaftsverband Mannheim Heidelberg dauert die Suche nach Windkonzentrationsflächen noch an. Kandidaten sind u.a. der Stadtwald bei den drei Eichen oberhalb des Emmertsgrundes, der Hohe Nistler oberhalb von Handschuhsheim und der Weisse Stein.

Themen der Informationsveranstaltung werden sein:

Was ist geplant? Wie wird geplant?

Windkraft und Naturschutz / Windkraft und Klimaschutz

Referenten: Prof. Kerstin Schultz, Dr. Richard Leiner

DAI vortrag

 

Findet eine Energiewende statt?

Rechtfertigt der Nutzen von Windkraftanlagen in Biosphärenreservaten, Wäldern und Naturparks die Schäden, die sie anrichten? Vor diesem Hintergrund empfehlen wir diese kurze und Lesenswerte Übersicht von drei Heidelberger Physikprofessoren:

Findet eine Energiewende statt?

Nach dieser Darstellung der Autoren hatten Sonne und Wind 2013 ZUSAMMEN einen Anteil von rund 2,6% an der Deckung des Endenergiebedarfs !

„Betrachtet man die erheblichen bisherigen Anstrengungen, so ist es bedauerlich, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht von Energieeinsparungen begleitet wurde. Würde im Verkehrssektor beispielsweise 12% weniger Kraftstoff verbraucht, so sparte dies mehr Energie ein, als die bestehenden Wind- und Sonnenkraftanlagen insgesamt produzieren….“

findetstatt

BUND Vorsitzender in RLP wegen Windkraft zurückgetreten

11.Dezember 2014
Erklärung des Landesvorsitzenden des BUND Rheinland-Pfalz, Harry Neumann
Liebe Freundinnen und Freunde der Erde,
ich stehe ab heute nicht mehr als Landesvorsitzender des BUND Rheinland-Pfalz zur Verfügung.

Der Konflikt zwischen „Windkraft“ und „Naturschutz“ hat unseren Verband tief erschüttert und wird längst nicht mehr sachlich ausgetragen, obwohl wir m.E. ein gutes und ausgewogenes Fundament zum naturverträglichen Ausbau der Windkraft haben. Die sichtbaren Folgen sind mittlerweile leider neben unterschiedlichen Auffassungen in der Sache, auch persönliche Verwerfungen, Konflikte und sehr unschöne Agitationen. Der gesamte Vorstand trägt für diese Entwicklung die Verantwortung. Als Vorsitzender nehme ich meinen Teil der Verantwortung wahr und stehe ab heute als Landesvorsitzender nicht mehr zur Verfügung.

Ich finde dies ist umso bedauerlicher, als unsere ehrenamtlichen Aktiven in den Kreis- und Ortsgruppen eine hervorragende, engagierte und vielfältige Arbeit leisten, die unser aller Wertschätzung verdient: „Wildkatzensprung“, Wasserprojekte, „Grüner Wall im Westen“, Wiesenprojekte, „TIPP“, sind nur einige Beispiele unserer vielfältigen Arbeit.

Das Engagement für den Natur- und Artenschutz ist für mich eine tragende Säule meines ehrenamtlichen Handelns im BUND. Die Entwicklungen der letzten Monate lassen mich zweifeln, ob ich dieses Engagement noch weiter im jetzigen Vorstand einbringen kann, der seine Rolle als Korrektiv der Landespolitik aus meiner Sicht unzureichend wahrnimmt. Wenn es um die Einhaltung des Naturschutzes geht, unabhängig von dem konkreten Vorhaben, ist für mich der Artenschutz nicht verhandelbar. Dies geschieht aber dann, wenn der Arten-, Natur- und Landschaftsschutz – verankert in der Satzung des BUND – sich der „Energiewende“ unterzuordnen hat und bei der Abwägung zwischen Artenschutz und Umweltschutz auch grobe Verstöße gegen geltendes Naturschutzrecht in Kaufgenommen werden.
Ich wünsche mir, dass von unserer Seite stärker und eindeutiger auf die Einhaltung der nationalen und europäischen Richtlinien im Arten- und Naturschutz bestanden würde. Die bisherigen „Rundschreiben“ und „Empfehlungen“ der zuständigen Ministerien haben sich eher zu einem Instrument zur Umgehung des Naturschutzes entwickelt. Dass die neue Fachkonvention der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten aus politischen Gründen nicht veröffentlicht wird, darf ein Naturschutzverband nicht hinnehmen. Es reicht nicht aus zu sagen: „Wir müssen jetzt das Beste aus der Situation machen“. Nein, unsere Aufgabe heißt für mich vielmehr: Wir müssen uns dafür einsetzen, dass es die verantwortlichen
Ministerien besser machen.

Die Pressemitteilung „Katastrophe für die Landschaft“ aus 2012 hatte hierzu noch eine eindeutige Position:

„Dass gerade eine Landesregierung mit Beteiligung der Grünen so wenig Rücksicht auf Natur und Landschaft nimmt, haben sie (Anm.: die 10 Verbände) sich nicht vorstellen können. Sie unterstützen die Energiewende, werfen der Regierung aber vor, Natur- und Umweltschutzerfordernisse völlig unnötig dem Ausbau der regenerativen Energien zu unterwerfen.“ (PM „Katastrophe für die Landschaft“ aller 10 anerkannten Verbände vom 24.09.2012)

Ich werde daher auch weiterhin die unzureichende qualitative Steuerung durch das LEP IV kritisieren, denn bis heute wurden weder bessere und verbindliche Planungsgrundlagen durch die Landesregierung geschaffen noch der erforderliche Pauschalschutz für Natura 2000 Gebiete und wertvolle Landschaften wie z.B. den Pfälzerwald und Soonwald eingeführt. Die Art und Weise des ungesteuerten Windkraftausbaus in vielen Teilen des Landes werde ich weiter beanstanden und damit auch deutlich machen, dass das Ausbauziel der Landesregierung von 2 % Landesfläche wesentliche Restriktionen einzuhalten hat: Die Einhaltung der Naturschutz- und Artenschutzgesetze, des Landschaftsschutzes und des Menschenschutzes (Mindestabstand von 1000 Metern zu Wohnsiedlungen). Der Natur- und Artenschutz darf gerade wegen seiner ökologischen Bedeutung auch für den Klimaschutz nicht „unter die Räder“ kommen. „Klimaschutz“ muss m.E. ganzheitlicher verstanden werden und darf nicht gegen den Schutz der Biodiversität ausgespielt werden, denn

wer monokausal denkt, erklärt nicht, sondern verklärt.

Die konsequente Einhaltung des Natur- und Artenschutzes, das Erstellen einer vollumfänglichen
Umweltverträglichkeitsprüfung, die Beteiligung der Verbände, die Veröffentlichung aller
Antragsunterlagen und Gutachten, die Forderung nach einem Sitz in den Planungsgemeinschaften, das kritische Hinterfragen von „Gefälligkeitsgutachten“ ist wie beim Bau von Straßen, Brücken, Autobahnen und Gewerbegebieten auch beim Bau von Windkraftanlagen, Wasserkraftanlagen und Biomasseanlagen für mich nach wie vor eine Verpflichtung, denn „Artenschutz ist nicht verhandelbar“. (Beschluss der Landesdelegiertenversammlung 2013).

Herzstücke unserer Naturschutzarbeit preiszugeben, seelenlos zu werden, sich an einen „Notnagel-Windkraft“ zu klammern oder einen angeblichen „Glaubenskrieg“ zu führen, haben nach meinem Verständnis mit „Energiewende“ nichts zu tun. Diesen „Preis“ bin ich auch nicht bereit zu zahlen.
Ich werde nicht akzeptieren, dass der Zweck die Mittel heiligt.
Die Entwicklung in Rheinland-Pfalz, den Ausbau der Windenergie ohne Qualitätsplanung, ohne
überregionale Steuerung auf der Ebene der kommunalen Bauleitplanung und ohne wirksamen Natur und Menschenschutz umzusetzen, trage ich nicht mit. Spätestens bei den Entscheidungen zu den Windenergieanlagen in Fürfeld und den Vorgehensweisen, die hier zutage traten, wurde mein Glaube an die Unabhängigkeit und Transparenz sowie mein
Vertrauen zu dem jetzigen Landesvorstand erschüttert. Hier wurde für mich offensichtlich, dass ich mit meinem Engagement für Natur- und Artenschutz einigen schlicht im Wege stehe. Wie mehrere fachliche Expertisen deutlich gemacht haben, wurde damit eine große Chance vertan, dass sich ein Gericht materiell mit dem Artenschutz hätte auseinandersetzen müssen. Hiermit hätten wir endlich die von uns geforderte Steuerung erreichen können. Beide Chancen hat der Landesvorstand leider nicht genutzt.
Das Email zur Mobilisierung gegen meine Person von einem BUND-Mitglied, das gleichzeitig Geschäftsführer des Fürfelder Windparks ist, spricht für mich Bände, ebenso die fehlende öffentliche Distanzierung des Vorstandes. „Konsens“ bedeutet für mich nicht, einen „Kompromiss“ zu Lasten des Artenschutzes zu machen. Meine konsequente Haltung bezüglich der Einhaltung des Artenschutzes hat sicher eine Konsensfindung im Vorstand auch erschwert. Verantwortung für die unguten Entwicklungen tragen jedoch alle Vorstandsmitglieder.
Die uns durch unsere Satzung auferlegte „Unabhängigkeit“ sehe ich als nicht gegeben an, wenn z.B. Landesvorstandsmitglieder auch Amts- und Funktionsträger von Parteien oder Industrie- und Lobbyverbänden sind. Eine kritische Auseinandersetzung hierzu hätte m.E. schon viel früher geführt werden müssen, um auch nach außen hin unsere Unabhängigkeit zu untermauern. Leider hat sich der Eindruck, dass der BUND zum „Umweltbüro“ einer Partei oder eines Lobbyistenverbandes geworden ist, in den letzten Monaten für mich und viele andere BUND-Mitglieder noch verstärkt.

Indem der Landesvorstand vielen windkraftkritischen und engagierten Bürgerinitiativen (mit vielen BUND Mitgliedern) die Zusammenarbeit aufkündigt, indem er pauschal unterstellt, es ginge nur um egoistische Partikularinteressen und vorgetäuschten Naturschutz, leistet er der Energiewende leider einen „Bärendienst“. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass eine analoge Aufkündigung der Zusammenarbeit mit Windkraftinvestoren, Lobbyisten, Geschäftsführern und Aufsichtsratsvorsitzenden als BUND-Mitgliedern, denen ebenfalls egoistische Partikularinteressen zugrunde liegen können, nicht erfolgte. „Schubladendenken“, Mitglieder und Bürgerinitiativen in „gute“ und „schlechte“ einzuteilen,
Mitglieder aufgrund von kritischen Leserbriefen zu sanktionieren, entspricht nicht meinem DemokratieundmKulturverständnis. Auch Bürgerinitiativen gegen Autobahnen, Bahntrassen oder Gewerbegebiete verfolgen sicher Partikularinteressen. Entscheidend für uns muss alleine sein, ob Verstöße gegen Umwelt- und Naturschutzrecht vorliegen, gegen die wir satzungsgemäß aktiv vorgehen müssen.
Liebe Freundinnen und Freunde der Erde,

mit Herzblut und Leidenschaft habe ich das Amt des Landesvorsitzenden übernommen. Mit Unterstützung meiner Frau habe ich einen großen Teil unseres Privatlebens unserem Verband untergeordnet und mir Achtung und Respekt in der Öffentlichkeit erarbeitet. Nunmehr bin ich aber nicht mehr bereit, auch aus den bekannten persönlichen Gründen, meine Zeit, meine Energie und auch meine Kompetenz im jetzigen Landesvorstand weiter zur Verfügung zu stellen.

Integrität und Identität als Basis für „Stimmigkeit“ im Tun und Handeln sind für mich derzeit leider nicht mehr gegeben. Dies zeigt sich in den ungelösten Konflikten im Vorstand, in der Art und Weise der Kommunikation, in den widersprüchlichen Beschlüssen und vor allem in den Abwägungen von Vorstandsentscheidungen zwischen Windkraft und Naturschutz. Integer zu sein heißt vor allem, sich selbst und seinem eigenen Wertesystem treu zu bleiben, unabhängig davon, wie andere hierüber denken.

Ich habe vor meiner Wahl zum Landesvorsitzenden und in meinen Reden z.B. auf den Landesdelegiertenversammlungen meine umfassende Haltung zum Naturschutz und zu einem umfassenden, ganzheitlichen KIimaschutz deutlich zum Ausdruck gebracht. Daran hat sich bis heute nichts geändert. „Wenn die Seele Schaden nimmt, dann höre auf“, diese Botschaft hat mir einmal eine Freundin gegeben.
Schweren Herzens lege ich daher heute mein Amt als Landesvorsitzender nieder. Selbstverständlich werde ich mich weiterhin für Naturschutz, Artenschutz, Umweltschutz, Denkmalschutz, Landschafts- und Menschenschutz engagieren, um (m)einen Beitrag zu leisten, damit aus der viel versprochenen
„Wertschöpfung“ nicht eine „Schöpfung ohne Wert“ wird.
Ich bitte die vielen Mitglieder, die mich in den vergangenen Monaten gebeten haben, standhaft zu bleiben und weiter zu machen, um Verständnis für meine Entscheidung. Standhaft werde ich auch zukünftig bleiben.
Ich danke allen Kreis- und Ortsgruppen, allen Aktiven für Ihre wunderbare und vielfältige Arbeit. Ich danke allen, die mich in den vergangenen Jahren unterstützt haben und mir ihre Wertschätzung entgegen gebracht haben.

Mit herzlichen Grüßen
für ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, friedvolles neues Jahr, auch für eure Familien,
Ihr/Euer
Harry Neumann
ehem. Landesvorsitzender des BUND Rheinland-Pfalz
„Wir sind, was wir tun, und wir tun, was wir sind.“ (Laotse)

ZEIT „Schmutziger Irrtum“ Windenergieausbau verstärkt Treibhausgasemmissionen

Es ist so unglaublich, dass es bis heute viele politisch Verantwortliche verleugnen:

Die falsch konzipierte Energiewende – d.h. letztendlich der EEG getriebene Ausbau der Windenergie – ist der Grund für den Anstieg der Kohleverstromung der letzten Jahre.

Endlich (!) bereichtet jetzt auch die ZEIT darüber.

Hier: http://www.zeit.de/2014/50/schmutziger-irrtum-energiewende-klimawandel

Die eigentliche Sensation des ZEIT Artikels ist, dass selbst die Vordenker der Energiewende (AGORA Energiewende) eingestehen, dass sie sich in zentralen Punkten der Energiewende geirrt haben. Fragwürdig erscheint allerdings die Aussage, dass dies  niemand hätte vorhersagen können. Wer die „Argumente“ auf unserer Seite gelesen hat, kannte diesen Zusammenhang bereits.