Archiv der Kategorie: Zeitungsberichte

ZfK: Problematische Wirtschaftlichkeit von Windkraft in Baden-Württemberg

Interessant ist ein Artikel in der jüngste Ausgabe der Zeitung für Kommunalwirtschaft:

Dort wird eher aus Sicht der Projektierer bzw. Betreiber bedauert, dass in Bayern wegen planungsrechtlicher Hürden (10 h) kaum noch zugebaut werden dürfte, in Bade-Württemberg wegen der problematischen Wirtschaftlichkeit. Die dort genannten Gründe (Mehrkosten in Waldhöhenlagen) bestätigen die Kritik, welche sowohl das Umwelt Prognose Institut, als auch die BI „Rettet den Odenwald“ gegenüber dem Nachbarschaftsverband bereits geäußert haben.

Ein Argument im Artikel ist allerdings schief: Höhere WKA führen nur dazu, dass während der (in Süddeutschland seltenen) Starkwindzeiten die Ausbeute etwas höher wird (weil in wachsender Höhe die Windgeschwindigkeit zunimmt). Höhere Masten ändern aber nichts an der zu geringen Volllastbenutzungsdauer der Anlagen, weil der Wind in Süddeutschland zu unstet weht. Die Stetigkeit ist für die Wirtschaftlichkeit wichtiger als die Windgeschwindigkeit.

Bei einer weiteren Aussage des Artikels ist Skepsis angebracht: Würde das Ausschreibungsmodell konsequent für alle Projekte gelten, wäre ein Zubau in Baden-Württemberg im Allgemeinen und im Odenwald im Speziellen in der Tat unwahrscheinlich. Das letztendlich verabschiedete derzeitige Ausschreibungsmodell enthält aber so viele Ausnahmen und Schlupflöcher (z.B. für sog. Bürgerwindparks, aber auch bei Netzengpässen), dass in Baden-Württemberg planungsrechtlich ausgewiesene Standorte durchaus noch zum Zuge kommen werden.

Leider hat auch die EU-Kommission bei ihrer beihilferechtlichen Genehmigung  nicht unterbunden, dass Windanlagen umso mehr subventioniert werden können, je windungünstiger der Standort ist.

Eine mangelnde Wirtschaftlichkeit wird also leider auch weiterhin auf absehbare Zukunft kein Hinderungsgrund für den Bau von Windkraftanlagen in Schutzgebieten und im Odenwald sein.

Pfalzwerke: Kein Ausbau der Windkraft-Sparte wegen mageren Windrenten in der Region

 

Ein Blick über den Rhein zeigt: Auch dort sind die Windverhältnisse so mager, dass die Pfalzwerke ihre Windkraftsparte auf Eis legen. Die Rheinpfalz berichtete dies bereits am7.7.2016. Als Hauptgrund für den Strategiewechsel werden nicht etwa veränderungen in der Stromförderung, sondern die im Vergleich zu den ursprünglichen Prognosen mageren Windernten in der Region.

Die Rheinpfalz schreibt auch: „Der mit der einstigen Partnerin bei der Pfalzwind, der Wörrstadter Juwi AG, geplante Ausbau der Windkraft-Projekte auf 100 Anlagen liege auf Eis, sagte das für den kaufmännischen Bereich zuständige Vorstandsmitglied Werner Hitschler.“

Windkraftwerke haben in Süddeutschland ein Wirtschaftlichkeitsproblem (häufig unter 2000 Volllastbenutzungsstunden p.a. gegenüber ca. 4000 in Norddeutschland). Deshalb entsteht Druck, an der Wartung zu sparen.

Landratsamt hält „Windkraftzonen“ im Landschaftsschutzgebiet für nicht Genehmigungsfähig!

Das Landratsamt Rhein-Neckar scheint offesichtlich die rechtliche Auffassung unserer Bürgerinitiative zu teilen – die Errichtung von Windkraftzonen in den Landschaftsschutzgebieten an der Bergstrasse ist nicht Genehmigungsfähig.

BIs wollen den Ton verschärfen

Die Odenwälder Zeitung berichtet vom Treffen der Bergsträsser BI´s in Hirschberg
HIRSCHBERG, 22.10.2016

Laudenbach lehnt Windräder im Odenwald ab

Das Main-Echo berichtet heute zum Windkraftausbau im bayrischen Odenwald:

„Laudenbach lehnt Windräder im Odenwald ab“: Ei­ne deut­li­che Mehr­heit im Gre­mi­um hat die nach­ge­bes­ser­te Fas­sung zur Auf­stel­lung von Wind­rä­d­ern im Na­tur­park Baye­ri­scher Oden­wald ab­ge­lehnt. Den Artikel lesen Sie hier

 

Mindestabstand von Windkraft in BA-WÜ: Von 700m auf 1000m?

Das GRÜNE Umweltministerium in Baden-Württemberg besteht nach wir vor auf die geringsten Mindestabstand von WKA zu Wohnhäusern. Während z.B. in Bayern durch die 10 h Regel (Höhe des Windrads x 10 = Mindestabstand) Mindestabständ von 2000 m und mehr eingehalten werden müssen, sind es in BA-Wü nur 700 m.

Landesumweltminster Untersteller (GRÜNE) hat unlängst auf die Beibehaltung von nur 700 m Mindestabstand gepocht. Landesforstminister Hauk macht nun zumindest für Windindustrieanlagen die im Wald gabaut werden sollen 1000 m zur Pflicht. Spannend, wie sich diese Frage weiter entwickelt